Die Böhmische Küche ist berühmt für Knödel, wunderbare Mehlspeisen und deftige Hauptgerichte. Sehr prägnante Gewürze sind Liebstöckel und Piment, die gemeinsam mit Majoran und Kümmel in typischen Gerichten wie Schweinsbraten eingesetzt werden. Wir haben eine Auswahl an sehr unterschiedlichen Böhmischen Restaurants in Wien getroffen. Hereinspaziert!

Vytopna

Die Speisekarte und das Interieur im „Vytopna“ haben es in sich. Durch das Lokal tingelt eine digital gesteuerte Modelleisenbahn, die die Bestellungen direkt an den Tisch bringt. Mehr als 600 Meter Gleis und neun Zugbrücken sorgen nicht nur bei Zugfans für Begeisterung. Das „Meat & Beer On Rails“-Restaurant, das neben dem Prager Erstlokal nun auch in Wien eröffnet, unterstützt kleine Bauernhöfe und legt Wert auf gutes Bio-Fleisch bei Steaks, Burgern und Beef Tatar. Auf der Speisekarte sind außerdem zahlreiche Biere und Weine zu finden. Natürlich gibt es passend dazu einen Bier-Zug und einen Cocktail-Expresszug. Neben der hauseigenen Biermarke werden auch Limonaden selbst gemacht. Das Personal ist vorwiegend tschechisch, sodass sich hier Gäste mit „böhmischen Wurzeln“ noch mehr zuhause fühlen. Das „Vytopna“ ist kein typisch alt-traditionelles böhmisches Restaurant, aber ein modernes böhmisches Lokal, das mit tschechischen Kleinbrauereien kooperiert und landestypische Spezialitäten anbietet. Auch Innereien stehen auf der Speisekarte. Ein Muss für alle, die die herzhafte Küche schätzen. Wer das moderne Böhmen erleben möchte, schaut hier an der kulinarischen Bahnstrecke vorbei und wird bestimmt nicht enttäuscht werden.

Foto: Geschäftslokal mit Tischen und Stühlen. © Vytopna

Zur Böhmischen Kuchl

Wer dieses Restaurant betritt, fühlt sich sofort in eine andere Zeit und einen anderen Ort versetzt. Das Lokal ist liebevoll dekoriert, in den Regalen stehen unzählige blumenbemalte Porzellanteller und -tassen, antike Bügeleisen, die in früheren Zeiten mit glühender Kohle gefüllt wurden. Bilder aus alten Zeiten zieren die Wände und Knoblauchschlangen hängen von der Decke. Das stimmige Konzept der Einrichtung setzt sich in der Speisekarte fort. Die Küche der „Böhmischen Kuchl“ ist laut eigenen Angaben ein „Gemisch von verschiedensten Traditionen und Kulturen und hat sich im gesamten böhmischen Gebiet weiterentwickelt“. Klassiker wie Leberknödelsuppe gesellen sich zur Kuttelflecksuppe. Eine Spezialität sind Kartoffelpuffer und Knödel, die es in mehreren Varianten gibt, sowie die böhmischen Liwanzen als Dessert, das auf der Zunge zergeht. Fleisch ist der Hauptakteur der Böhmischen Küche und so auch in diesem Restaurant. Selten sind allerdings bestellte Speisen so nah am Kulinarik-Gefühl „Hausmannskost“ dran wie hier. Was die deftige und preislich stabile Küche in diesem Lokal abrundet, sind die Besitzer. Die Zavadils, bestehend aus der Wirtin, die sich um den Gästebereich kümmert und in ständigem Kontakt zur Küche ist und ihrem Gatten, der in der Küche steht und hie und da mit Sprüchen den Gästebereich amüsiert. Unbedingt einen Besuch wert.

Foto: Gaststube mit Tischen und Stühlen, ein Kamin und eine Wand mit Bildern. © Zur Böhmischen Kuchl

Wirtshaus Assmayer

„Das Assmayer will nicht mehr sein, als es ist.“ So wird man auf der Website im ersten Satz begrüßt. Wer bodenständiges Essen in Wohnzimmeratmosphäre mit knirschendem Holzboden und ein Wirtshaus ohne Firlefanz sucht, ist hier genau richtig. Man hat den Look aus der Zwischenkriegszeit „sanft modernisiert“, aber Sitznischen und Extrazimmer als Wiener Wirtshausspezialität blieben erhalten. Die Karte ist überschaubar, aber dafür in hoher Qualität. Schnitzel, Leber, Saure Wurst, Gröstl, Liwanzen - die mit Powidl und Rahm gefüllten Germpalatschinkerl. Die Meidlinger Perle protzt nicht und bietet uriges Interieur in Vollholz ohne Spompanadln. Hier genießt ihr sehr gutes Essen zu fairen Preisen in gemütlicher Atmosphäre.

Foto: Zeigt eine Gaststube und eine Tressen mit einem Rosmarin. © Wirtshaus Assmayer

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Schönbrunner Stöckl

Dieses Restaurant schreit aus allen Poren K & K. Die Räumlichkeiten des Lokals am Eingang des Meidlinger Tors von Schloss Schönbrunn strahlen in kaiserlichem Ambiente. Auf der Speisekarte stehen Böhmische Spezialitäten, tschechische Mehlspeisen und die klassische Alt-Wiener Küche, ergänzend dazu böhmische Biere. Doch das „Schönbrunner Stöckl“ ist auch ein Dinnertheater, wo Gäste zum Essen eine Aufführung des Haus-Ensembles genießen dürfen. Ein 3,5-stündiger Abend mit 4-Gang-Menü kostet mindestens 89 Euro, es gibt natürlich unterschiedliche Programmvarianten. Der Spielplan auf der Website zeigt einen straffen Auftrittskalender mit sehr viel Programm im Stil alter Revue-Shows und Peter-Alexander-Filme. Von der Zauberflöte über Marika-Rökk-Hommage und Zarah Leander-Rendezvous bis hin zu Italo-Schlagern. Der rote Faden aus Ulk und leichter Anzüglichkeit zieht sich durch alle Shows. Humoristische Bühne als Begleitung zum herzhaften Böhmischen Dinner - das ist, was man bei einer Reservierung im „Schönbrunner Stöckl“ erwarten kann.

Foto: Zeigt eine Gaststube mit einer Theaterbühne © Schönbrunner Dinnertheater