Wiener Originale

Kaffeekontor KOLSCHITZKY-ein wiener original

Die Legende besagt, dass Georg Franz Kolschitzky seit Sommer 1683 in Wien Kaffee ausschenkt. Heute ist das „Kolschitzky Rösterei und Handelshaus“ für erlesene Kaffeespezialitäten für Firmen-, Privat- und Gastronomiekunden bekannt. Wir trafen uns mit dem Geschäftsführer Rüdiger Eggers, der uns in einem exklusiven Interview verraten hat, was die Marke „Kaffeekontor Kolschitzky“ ausmacht. Das Unternehmen befindet sich in der Beckmanngasse 31, im 14. Bezirk.

image
© Sophie-Theres Trost

Als Georg Franz Kolschitzky im Sommer 1683 bei der Türkenbelagerung Wiens als Dolmetscher für Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg tätig war, hatte er vermutlich keine Vorstellung davon einmal zu den Gründungssöhnen der Wiener Kaffeehauskultur zu gehören. Die Legende besagt, dass er sich als Dank für seine Dienste die von den Türken zurückgelassenen Rohkaffeesäcke erbat und Wiens erstes Kaffeehaus „Zur blauen Flasche“ eröffnete.



• Warum würden Sie Kolschitzky als "Wiener Original" bezeichnen?

„Unser Namenspatron, Georg Franz Kolschitzky, war ja schon zu Lebzeiten ein Wiener Original. Während der zweiten Türkenbelagerung Wiens im Jahre 1683 hat er sich wertvolle Verdienste erworben und wurde dafür sehr verehrt. Mit den als Belohnung erhaltenen Kaffeevorräten der geflüchteten Türken hat er das erste Wiener Kaffeehaus eröffnet. Die Kaffeehausgeschichte ist zwar nicht bewiesen – das Gegenteil aber auch nicht. Lassen wir es also bei dieser schönen Legende. Heute pflegen wir ganz im Sinne Kolschitzkys die Kaffeekultur in Wien und wollen dazu beitragen, das einzigartige Erlebnis des Besuchs eines Wiener Kaffeehauses auch durch perfekte Kaffeequalität zu vollenden“, erzählt uns Rüdiger Eggers.

image
© Sophie-Theres Trost

• Welche Trends und Veränderungen konnten Sie in den letzten Jahren in der Kaffee-Szene beobachten?
„Die Blütezeit des Wiener Kaffeehauses war ja Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Quasi als Kultstätte des Kaffees wurde diesem Getränk eine große Aufmerksamkeit zuteil und es wurden wundervolle, einmalige Kaffee-Kreationen erfunden, die teilweise in den Cafés noch immer angeboten werden. In den folgenden hundert Jahren ist der Fokus auf Qualität mancherorts leider etwas verloren gegangen. Ausgelöst durch die weltweite Third-Wave-Coffee-Bewegung in den 1990er-Jahren etabliert sich mittlerweile auch bei uns eine Genusskultur des Kaffees, bei der Bewusstsein und Wertschätzung für dieses Getränk nun wieder im Mittelpunkt stehen. Die zunehmende Zahl an auf Kaffee spezialisierten Geschäften verdeutlicht diesen Trend. Gerade die jüngere Generation wird durch diese neue Lust am guten Kaffee zurück in die Kaffeehäuser kehren.“

image
© Sophie-Theres Trost

• Worauf sind Sie besonders stolz?

„Wir sind glücklich und auch ein bisschen stolz, dass wir seit vielen Jahren an dieser sehr erfreulichen Entwicklung hin zu einer neuen Kaffeequalität in der Stadt mitwirken dürfen. 2006 waren wir maßgeblich an der Gründung der ersten österreichischen Baristaschule beteiligt, haben die ersten österreichischen Baristameisterschaften nach internationalen Standards durchgeführt und damit erstmals österreichischen Kaffeespezialisten die Teilnahme an den Weltmeisterschaften ermöglicht. Mit unseren Kaffeehaustouren vermitteln wir einen tieferen Einblick in die lebendige Kaffeeszene unserer Stadt. Und seit dem letzten Jahr bereichern wir mit unserer Kolschitzky-Edition das Kaffeeangebot in Wien. Händler und Gastronomen finden mit diesen edlen, handwerklich gerösteten und fair gehandelten Kaffees ein Angebot, um sich in punkto Qualität und Erfolg klar vom Wettbewerb zu unterscheiden.“

facebook twitter pinterest mail