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Hotel Erzherzog Rainer & Wiener Wirtschaft -
Zwei Wiener Originale an einem Standort

Seit 1913 gibt es das „Hotel Erzherzog Rainer“ in der Wiedner Hauptstraße. Die Erlaubnis, den Namen zu tragen und auch sein Wappen zu führen, hat eben dieser Erzherzog Rainer mit Stempel und Siegel erteilt. Schon damals war es offenbar schwierig, zu einer Baugenehmigung zu kommen, und so hatte der findige Gründer Leopold Nedomansky die Idee, den täglich von seinem nahe gelegenen Stadtpalais Richtung Hofburg reitenden Erzherzog um Erlaubnis zu fragen. Die Errichtung des Hotels soll dadurch wesentlich beschleunigt worden sein.

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© Caro Wiesauer
In der Zeit des großen Aufbaus der 1920-er Jahre war die „Rainer Diele“ ein bekannter Treffpunkt der Wiener Society. Am Ende des 2. Weltkrieges wurde das Haus beschädigt. Nach der Instandsetzung mussten die Zimmer für hochrangige russische Offiziere zur Verfügung gestellt werden.

1948 bekam das Hotel die Erlaubnis, drei Stockwerke wieder an Privatgäste zu vermieten. Ab da gingen die unterschiedlichsten Gäste aus und ein: Von der „Hollywood-Klatschtante“ Hedda Hopper über die Physikerin Madame Curie bis hin zum russischen Schriftsteller Ilja Ehrenburg. Und seit 1989 darf das Hotel mit dem Österreichischen Staatswappen für besondere Leistungen ein weiteres Wappen tragen.

Da sich der Hotelbesitz auf drei Familienzweige Nedomanskys aufteilte, wurde das Haus 1994 an die Familie Schick verkauft, die bereits über vier Hotels in Wien verfügte. Wir haben Resident Manager Riccardo Permesser besucht und ihm einige Fragen gestellt.

Im Foyer ist nicht nur die Urkunde des Erzherzogs ausgestellt. Es liegt auch ein Gästebuch auf, mit rührenden Danksagungen und Lobeshymnen von Reisenden aus aller Welt. Warum würden Sie als verantwortlicher Direktor des Hotels und der Gastwirtschaft  diese Betriebe als „Wiener Original“ bezeichnen?
In erster Linie aufgrund der mehr als ein Jahrhundert langen Geschichte. Und Sie haben ja die Einträge selbst gesehen: Die Menschen, die zum Essen und Trinken zu uns in die Wiener Gastwirtschaft kommen, lieben unsere Kellnerinnen und Kellner und ihren typischen Wiener Schmäh, den Charme und die Lockerheit. Hinzu kommt die urige, gemütliche Atmosphäre, in der man Wiener Gerichte serviert. Bei uns stehen nicht nur Wiener Schnitzel oder Tafelspitz, sondern auch seltene Schmankerl wie zum Beispiel ein Beuschel auf der Speisekarte.

Unter unseren Hotelgästen wiederum sind viele, die zu Stammgästen geworden sind. Sie schätzen den Komfort eines 4-Sterne-Hotels und das traditionelle Flair, gepaart mit der persönlichen Ansprache und dem eher lockeren Umgang. Man trifft und kennt einander wieder. Ich selbst habe hier als 15-Jähriger zu arbeiten begonnen, das ist 21 Jahre her. Und vier weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ebenfalls um die 20 Jahre im Haus beschäftigt. Das ist in der Gastronomie und Hotellerie schon ungewöhnlich, und diese gute, vertraute Stimmung überträgt sich auf die Gäste.

Wie nehmen Ihre Gäste die Kombination von Gastwirtschaft und Hotel auf? Wird eher das eine oder das andere gebucht bzw. frequentiert oder haben Sie viele Gäste, die im Hotel wohnen und auch im Restaurant speisen?
Zum Mittagsbuffet kommt eher Stammkundschaft aus der Gegend, Leute, die in der Nähe arbeiten und Pause machen. Da sind unsere Hotelgäste meist unterwegs  Touristinnen und Touristen auf Sightseeing-Tour, Geschäftsreisende auf Terminen. Diese kommen dann aber gerne abends nach einem anstrengenden Tag in die Gastwirtschaft, um gut und wienerisch zu essen.

Gibt es bei aller Tradition Trends, die Sie derzeit in der Gastronomie oder Hotellerie wahrnehmen und umsetzen?
Ja. Regionalität von Produkten wird immer wichtiger. Bei uns ist das schon lange und selbstverständlich ein Thema. Deshalb fällt es gar nicht so auf wie in anderen Gasthäusern, wo man das als neuen Trend setzt. Vor zwei, drei Jahren haben wir damit begonnen, auch vegane Gerichte anzubieten, das kommt sehr gut an  ich konnte es mir erst nicht so richtig vorstellen, aber als ich das vegane Gulasch probierte, war auch ich überzeugt. Unsere hausgemachten Limonaden und Eistees sind sehr gefragt. Und bei den Weinen sorgen wir für Abwechslung auf der Karte, bieten aber ausschließlich Weine aus Österreich an. Zum Renner hat sich unser eigener Likör, der „Hawara“, entwickelt.

Worauf sind Sie besonders stolz?
Generell auf das ganze Team, das sehr kundenorientiert und selbstständig agiert. Alle sind mit einem Riesenspaß bei der Sache, das erleichtert auch mir die Arbeit. Außerdem bin ich stolz darauf, dass es uns trotz Corona noch gibt. Es war und ist eine schwierige Zeit in unserer Branche, aber wir waren gottseidank nicht existenzgefährdend betroffen. Und der sanfte Umbau 2019 im Hotel ist großartig gelungen. 23 Zimmer wurden in diesem Zuge neu gestaltet und mit umweltfreundlichen, modernen Klima-Anlagen ausgestattet. 

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© Caro Wiesauer

Das Restaurant geht sehr gut und das Hotel ist bestens ausgelastet. Und am schönsten ist die Zufriedenheit unserer Gäste.


Hotel Erzherzog Rainer
Wiedner Hauptstraße 27-29
1040 Wien
hotelerzherzograiner.wien

Restaurant Wiener Wirtschaft
Wiedner Hauptstraße 27-29
1040 Wien
wienerwirtschaft.com

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