Wiener Tofu
© Wiener TofuDie Erste Wiener Tofu Manufaktur
Ein 2.000 Jahre altes Lebensmittel wird erstmals frisch in Wien hergestellt.
Was in Asien selbstverständlich ist, war in Wien bisher undenkbar: frischer Tofu, handgemacht, vor Ort produziert, nicht importiert. Elisabeth Hakel und Liwei Sun haben das geändert. Ihre Manufaktur ist die erste in Wien, die Tofu nach traditionellen Methoden herstellt. Und das täglich aus Bio-Sojabohnen aus Niederösterreich.
"Wiener Tofu" verbindet die Herstellung mit einem Einblick in das Handwerk: Wer hier einkauft, kann gleichzeitig beobachten, wie aus Bohnen Tofu entsteht.
In der Schaumanufaktur kann man nämlich nicht nur kaufen, sondern auch zuschauen, wie Sojabohnen gewaschen, eingeweicht, gemahlen und gekocht werden. "Wir möchten das Handwerk zeigen", sagt Elisabeth Hakel. "Und wie gut Tofu schmecken kann, wenn er ganz frisch ist."
Tofu-Maschine aus China
Der Unterschied zur Supermarktware ist deutlich. Der frische Tofu wird frisch noch ganz warm oder zubereitet als Tofu-Snack verkauft, ohne Konservierung, mit vollem Bohnenaroma. Eine Umfrage im Standard nannte ihn sogar den besten Tofu im Test und auch die Gastronomie zeigt reges Interesse. "Viele waren überrascht, wie viel Geschmack drinsteckt", sagt Hakel.
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Die Herstellung sei im Prinzip einfach, erzählt die Gründerin. Man braucht nicht viel: gute Bio Sojabohnen, Wiener Wasser und ein Bindemittel. In der Ersten Wiener Tofumanufaktur wird Magnesium als Bindemittel verwendet, weil es einfach frischer schmeckt. Verarbeitet wird von der Bohne alles: Das Okara, der Sojabohnenrest, wird zum Brötchen und zum Kuchenboden.
Die größte technische Herausforderung: die Tofu-Maschine aus China musste ans österreichische Stromnetz angepasst werden. „Wir haben die ganze Elektronik ausgetauscht", erklärt Liwei Sun. „Es ist nur mehr die Hülle aus China. Das Innenleben ist alles aus Österreich." So eine Maschine gebe es in ganz Europa sonst nirgends.
Bestandteil des täglichen Essens
Das Produkt selbst hat eine lange Geschichte. Seit über 2.000 Jahren ist Tofu in China Bestandteil des täglichen Essens. In der chinesischen Esskultur kommt alles in die Mitte des Tisches: Fleisch, Fisch, Gemüse – und immer auch Tofu. Nicht als Ersatz, sondern als selbstverständlicher Bestandteil des Menüs.
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Genauso versteht auch das Team von Wiener Tofu seine Produkte: als eigenständig. Nicht als Alternative, sondern als Bereicherung. Neben Naturtofu gibt es Seidentofu, ganz neu jetzt auch geräucherten Tofu, Tofu Tatar, Tofu Cheese Cake, Tofu Schoko Mousse und Tofu-Snacks: frittierter Tofu, eingelegt in drei unterschiedlichen Saucen, alle hausgemacht nach traditionellen Rezepten. Die Saucen sind eine Kürbiskernöl-Sojasauce (eine Hommage an die Steiermark), eine Pikante Curry Sauce und die Mala-Sauce, das ist die scharfe „WT-Haussauce“. "Die Kombination aus asiatischer Kochtradition und steirischer Herkunft war für uns naheliegend", so die Beiden. „Wir haben die Produkte alle selbst entwickelt." Die Kürbiskernöl-Sojasauce ist etwas ganz Spezielles, sie entstand aus der Liebe beider zur Steiermark: „Liwei ist damals von China zuerst nach Graz gekommen und hat das Kürbiskernöl gleich genau so sehr geliebt wie ich als Steirerin", erzählt Hakel.
Alle Gerichte in der Ersten Wiener Tofu Manufaktur werden täglich frisch zubereitet: Mapo Tofu, Seidentofusuppe, Tofu-Tatar, knuspriger Tofu mit Gemüse in Curry Sauce, die Karte wechselt wöchentlich. Alles kann auch mitgenommen werden, Wiener Tofu nimmt die Verpackung danach wieder zurück. „Viele bringen aber auch eigene Behälter mit“, so die Beiden.
Die Standortwahl erfolgte ganz bewusst. „Ich war immer schon großer Fan vom Karmelitermarkt", verrät die Gründerin. Aber es sei vor allem Liweis Kindheitserinnerung gewesen, die den Ausschlag gab: „Tofu war in China genauso wie Fleisch, wie Gemüse – das Alltagsessen und wurde natürlich auch auf den Märkten verkauft."
Der Marktstand selbst wurde komplett saniert, weiße Fliesen und minimalistische Möbel spiegeln die Klarheit des Produkts. Tofu besteht im Grunde ja nur aus nur drei Zutaten: Wasser, Sojabohnen, Gerinnungsmittel. "Mehr braucht es nicht."
Zukünftig sollen Kochworkshops und kleine Dinnerrunden folgen. Ein neuer Standort ist in Planung. "Die Nachfrage ist da", sagt Elisabeth. "Denn viele wollen lernen, wie man Tofu richtig zubereitet. Und wie vielseitig er ist."
Tofu, sagt sie, sei für viele in Österreich noch immer ein Missverständnis. Aber nach dem ersten Bissen sagen alle: "Ich hätte nie gedacht, dass das so gut schmeckt,“ verrät sie stolz.
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