Meister Xiao

Foto: Ein gedeckter Tisch voller chinesischen Speisen. © Van Thanh

Meister Xiao heißt eigentlich Xiao Quansheng und führt im 18. Bezirk in Gersthof gemeinsam mit seiner Frau und seiner Tochter ein Restaurant, das sich der feurigen Sichuan-Küche verschrieben hat. Auch seinen Meistertitel hat er nicht von ungefähr. Denn er darf sich nach langen Lehrjahren in China, aber auch im oben erwähnten Restaurant Sichuan, offiziell „Shifu“ (Meister) nennen. „Shifu“ ist in China ein ehrwürdiger Titel, der Personen mit besonderen Fähigkeiten verliehen wird. Und die bringt Meister Xiao auf jeden Fall mit. Wie viele Meisterköchinnen und -köche hat er ein Geheimrezept für das „Rote Öl“ entwickelt, das in keinem Gericht aus Sichuan fehlen darf. Und so sind viele Gerichte auf Meister Xiaos Speisekarte mit mehreren Chilischoten gekennzeichnet, dem offiziellen Zeichen für „so scharf, dass es Neulingen die Tränen in die Augen treibt.“ Wenn ihr es also scharf liebt, seid ihr bei Meister Xiao genau richtig. Außerdem findet ihr auf der Karte die Sichuan-Variante der bekannten Peking Ente. Sie wird erst zwei Stunden gekocht, dann mit duftenden Teeblättern und Kieferzweigen geräuchert und anschließend durch heißes Öl gezogen. Eine aufwendige Prozedur, die Meister Xiao perfektioniert hat. Denn er ist nicht nur „Shifu“, sondern auch „Weltmeister der chinesischen Küche“ - ein Titel, den er sich 2002 bei der Weltmeisterschaft in Kuala Lumpur erkocht hat.