Galerien

Wien und Kunst – das ist natürlich keine neue Liaison, aber eine, die sich immer wieder frisch anfühlt. Denn Wien kann wirklich mehr als Sachertorte und Sissi. Zwischen Ringstraße und Gürtel, in Hinterhöfen und herrschaftlichen Palais passiert täglich etwas mit Kunst. Nicht das Museum-am-Sonntag-Programm, sondern echte Begegnungen.

Hinter schweren Holztüren, neben Espresso-Bar oder Buchhandlung, in Höfen und Hallen, die du vielleicht gar nicht suchst, warten Räume, in denen Kunst lebendig wird und wo Galeristen und Galeristinnen für das, was sie zeigen, brennen. Sechs davon stellen wir hier vor.

Im Herzen der Innenstadt gelegen, zählt die Galerie artziwna mit 700 Quadratmetern zu den größten ihrer Art in Wien. Die weitläufige Fläche bietet nicht nur klassische Hängungen, sondern auch Raum für überraschende Perspektiven – etwa im inkludierten Innenhof, der groß- und kleinformatige Skulpturen in Szene setzt. Hier wird Kunst erlebbar gemacht: zwischen historischen Mauern und zeitgenössischem Anspruch. Gezeigt werden ausgewählte Werke etablierter nationaler und internationaler Künstlerinnen und Künstlern, die durch ihre Qualität und Ausdruckskraft hervorstechen. Die Galerie versteht sich als Bühne für Werke, die mehr sind als Dekoration und sie fordert Blick und Geist immer wieder gleichermaßen heraus. Wer durch die lichtdurchfluteten Räume geht, spürt: Hier geht es nicht um den schnellen Effekt, sondern um nachhaltige Begegnungen mit Kunst.

© galerie artziwna gmbh

Seit über drei Jahrzehnten ist die Galerie Slavik ein Geheimtipp für alle, die in Schmuck mehr sehen als Zierde. In den lichtdurchfluteten Räumen nahe dem Graben entfaltet sich zeitgenössische Schmuckkunst, die Handwerk, Konzept und Persönlichkeit vereint. Die Galerie versteht sich als ein Ort der Begegnung, ein Refugium für alle, die das Einzigartige suchen. Gezeigt werden ausschließlich Unikate: jedes ein kleines Kunstwerk, das die künstlerische Handschrift seines Schöpfers trägt. Renate Slavik bietet mit ihrer Galerie eine Plattform, auf der sich internationale Schmuckkünstler und -künstlerinnen mit neuen Talenten begegnen, und das in einer Atmosphäre, die inspiriert. Oder wie sie selbst sagt: "Soviele Kunstwerke erwarten sie, eine wahre Tankstelle des Glücks, so empfinde ich diese Welten nach 36-jähriger freudvoller Tätigkeit."

© Galerie Slavik Becker

Achtung Öffnungszeiten:
Mi-Fr 10.00-13.00 und 14.00-18.00 Uhr
Sa 11.00-17.00 Uhr (im Juli 11.00-14.00 Uhr)

Der Verkauf einer Atterseelandschaft war der Ausgangspunkt, heute ist W&K – Wienerroither & Kohlbacher eine der international renommiertesten Adressen für Kunst der Klassischen Moderne und der Kunst nach 1945W. In zwei prachtvollen Wiener Palais – dem Palais Hardegg und dem Palais Schönborn-Batthyány – präsentiert die Galerie ein Programm, das vom internationalen Handel mit Werken von Gustav Klimt und Egon Schiele, bis zu Ernst Ludwig Kirchner, Lyonel Feininger und Pablo Picasso reicht.

W&K nimmt regelmäßig an bedeutenden internationalen Messen teil – darunter TEFAF Maastricht, Art Cologne oder Art Paris, publiziert wissenschaftlich fundierte Kataloge in der hauseigenen W&K Edition und kooperiert mit namhaften Museen weltweit. Werke aus dem Bestand der Galerie waren bereits in der Albertina Wien, dem Getty Museum Los Angeles oder der Fondation Louis Vuitton in Paris zu sehen. 2013 schloss sich W&K zudem mit der Shepherd Gallery in New York zusammen: Ein transatlantischer Schulterschluss, der seither viele gemeinsame Ausstellungsprojekte hervorgebracht hat.

In den Ausstellungsräumen im Palais Schönborn-Batthyány, das nur auf Anfrage für Besucherinnen und Besucher zugänglich ist, wird neben der klassischen Moderne auch Kunst nach 1945 sowie Zeitgenössische Kunst präsentiert. Der Blick in die Gegenwart geschieht dabei mit der gleichen Sorgfalt, mit der historische Positionen gepflegt werden.

© Kohlbacher_c_L Capulo

Öffnungszeiten siehe unten sowie nach Vereinbarung

Mit einer Geschichte, die bis 1947 zurückreicht, zählt die kleine galerie zu den traditionsreichsten Kunsteinrichtungen Österreichs. Ihr Ziel war und ist es, Kunst für alle zugänglich zu machen. Gegründet aus einer Bildungsinitiative nach dem Zweiten Weltkrieg, steht sie bis heute für kulturelle Teilhabe. Das Ausstellungsspektrum reicht von junger Malerei über Druckgrafik bis hin zu Skulpturen etablierter Größen wie Adolf Frohner oder Herwig Zens. Die kleine galerie bespielt mehrere Räume in Wien: von der Innenstadt bis zur VHS Liesing – und vernetzt sich aktiv mit neuen Kunstorten, etwa im Kunstsalon23 oder Galerie Alterlaa. Diese Offenheit macht sie zu einer wichtigen Plattform für aufstrebende wie etablierte Künstler und Künstlerinnen und zu einem Ort, an dem künstlerische Qualität und gesellschaftliche Relevanz miteinander wachsen.

© Murtaza Elham

Öffnungszeiten siehe unten. Zusätzlich Samstag sowie außerhalb der Öffnungszeiten nach Terminvereinbarung

Das Fotomuseum WestLicht versteht sich als lebendiges Zentrum für Fotografie, Geschichte und Gesellschaft. Seit der Gründung 2001 hat sich das privat geführte Haus im siebten Wiener Gemeindebezirk zu einer der wichtigsten Adressen für Fotografie in Europa entwickelt. In über 120 Ausstellungen wurde die ganze Bandbreite des Mediums präsentiert – von historischen Ikonen bis hin zu experimentellen Positionen der Gegenwart.

Neben wechselnden Ausstellungen beherbergt WestLicht auch eine der weltweit bedeutendsten Kamerasammlungen, die von frühen Daguerreotypie-Apparaten bis zu modernen Digitalkameras reicht. Die Nähe zur Galerie OstLicht sowie die enge Zusammenarbeit mit internationalen Exper:innen und Experten ermöglichen eine kuratorische Tiefe, die ihresgleichen sucht. Regelmäßig finden hier auch hochkarätige Auktionen statt, die Wien temporär in den Mittelpunkt des globalen Fotomarkts rücken.

Das Programm reicht von thematischen Schauen über gesellschaftliche Umbrüche bis hin zu monografischen Ausstellungen großer Namen – stets mit dem Anspruch, Fotografie nicht nur als Kunstform, sondern auch als kulturelles Zeitdokument zu zeigen. Man könnte fast sagen, wer das WestLicht besucht, begibt sich auf eine Reise durch das visuelle Gedächtnis der Welt.

© Galerien_Westlicht_LuxundLumen

Ein ehemaliges Fabrikgebäude in Ottakring, eine Community rund um Kunst, Küche und Kulinarik: KAH ist keine Galerie, sondern sieht sich als Plattform für zeitgenössische Kunst. Die Mischung aus analogem Showroom, Online, -Archiv und kuratierter Programmausstellung macht KAH zur idealen Adresse für alle, die Kunst abseits der weißen Wände suchen. Hier kannst du entspannt durch Editionen und Originale stöbern, oder beim "Schönen Gelage" Fine Dining und Kunstgenuss verbinden. Über dem Schauraum liegt die KAH Kitchen, eine 100 Quadratmeter große Ausstellungsfläche für junge, aufstrebende Künstler und Künstlerinnen. KAH richtet sich sowohl auf erfahrene Sammler und Sammlerinnen als auch kunstinteressierte Neueinsteiger und Neueinsteigerinnen und zeigt, dass Kunst nicht elitär sein muss, sondern Teil eines offenen, einladenden Stadterlebens sein kann.

© KAH

Öffnungszeiten siehe unten und zusätzlich nach Terminvereinbarung