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Hotel Orient
Im legendären Wiener Stundenhotel könnt ihr eurem Alltag entfliehen!
Ihr seid bestimmt schon daran vorbeigegangen: Am Tiefen Graben in der Wiener Innenstadt liegt unter der Hohen Brücke ein besonderer Ort. Das Hotel Orient ist nämlich keine herkömmliche Unterkunft. Es ist ein Stundenhotel, das jedem Gast, der über seine Schwelle tritt, ein besonderes Erlebnis verspricht. Auch gerne über Nacht. Betrieben wird es in zweiter Generation von Heinz Rüdiger Schimanko, dessen Schwester eine ebenfalls berühmte Wiener Institution, die Eden Bar, führt. Ihr Vater und „Nachtclubkönig“ Heinz Werner Schimanko war ein legendärer Hotelier und Gastronom, der seinen Kindern die Leidenschaft für Nachtleben, Hotellerie und Entertainment vererbte.
Bar und Kaisersuite
Aus dem Foyer blickt man direkt in die Hotelbar, die mit einer Rosentapete, roten Lederstühlen und zahlreichen Spiegeln an der Wand ausgestattet ist. Hier könnt ihr euch einen guten Wein sowie perlenden Sekt zu Gemüte führen. Zu den Zimmern führt der Lift, die Treppen oder – falls ihr die Kaisersuite gebucht habt – direkt im Erdgeschoß ein schmaler Gang, der mit historischen Bildern von Kaiser Franz Josef gesäumt ist. In dieser Suite soll der Kaiser residiert haben, sagt man.
© Hotel Orient
In den oberen Etagen liegen weitere Zimmer und Suiten, die thematisch eingerichtet sind: Schwarze Tulpe, Afrika, 1001 Nacht und Engerl & Bengerl. Je nach Größe, Ausstattung – mit Badewanne oder Dusche etwa – und natürlich nach Dauer der Bleibe richten sich die Preise zwischen 91 Euro und 299 Euro. Das Hotel Orient möchte ein Ort für Sehnsüchte sein. Dafür bietet sich auch ein Gutschein als Geschenk an, den ihr auf der Website erwerben könnt.
Historisches von der Umgebung
Vor 250 Jahren war das Hotel Orient ursprünglich eine Schenke für Handelstreibende aus dem Orient, die hier Seide und Gewürze mit den Beibooten über die Donau nach Wien brachten. An diesem Ort lag der Steg und Umlegeplatz. Deshalb gab es damals schon die Hohe Brücke über dem Nebenarm der Donau. Anders als so mancher denken würde, ist dieses Hotel kein Sündenpfuhl für unmoralisches Treiben, sondern ein Ort besonderer Wiener Geschichte. So ließen sich auch Liedermacher wie Ernst Molden und Dichter wie Wolf Wondratschek hier zur Arbeit nieder. Schaut unbedingt einmal vorbei!
© Hotel Orient
Wir haben den Eigentümer Heinz Rüdiger Schimanko in der illustren Kaisersuite des Hotel Orient zum Gespräch getroffen:
- Was macht das Hotel Orient zum Wiener Original?
Wahrscheinlich, dass es alt genug ist, ein Nexus für Persönlichkeiten war – und immer schon ein außergewöhnlicher Ort. In Bezug auf Wien sind Arthur Schnitzler und Josefine Mutzenbacher signifikante Namen. Die BBC ist im Zuge seiner Recherche über diese zwei Persönlichkeiten auf das Hotel Orient gestoßen – als „einzig namhaftes Stundenhotel Europas“. Es gibt eine Kultur in Südamerika, Asien, USA, aber in Europa eben nicht.
- Sie haben vor einigen Jahren einiges renoviert und an EU-Richtlinien anpassen müssen. Hat sich das Hotel modernisiert?
Die Modernisierungen sind eher trist, weil sie weniger mit Sinnhaftigkeit zu tun haben als mit Politik. Zum Beispiel hatten wir einen wunderschönen Lift aus den 50-er Jahren und wir haben den immer top gewartet, zum Beispiel die Tragseile erneuert. Zwei Jahre später musste der Lift, obwohl es keinerlei Sicherheitsbedenken gab, gesperrt werden, weil er die EU-Richtlinien nicht erfüllte. Man bräuchte eine Laserschranke und Zusatzcomputer und dafür ist er langsamer und hässlicher, weil die historischen Milchglasscheiben ersetzt werden mussten durch Plexiglasscheiben. Bei den Zimmern sind wir ständig dahinter, das ist eine Sisyphusarbeit. Unsere Stubenmädchen sind zum Teil vier Mal pro Tag zur Reinigung in den Zimmern. Regelmäßig renovieren wir auch Möbelstücke, die durch lustige Ereignisse in den Zimmern in Mitleidenschaft gezogen wurden… Ich kaufe jedes Jahr für alle Zimmer neue Matratzen. Wir tapezieren jährlich die Betten neu, Teppiche und Tapeten werden erneuert, alles wird regelmäßig renoviert.
- Wer sind die typischen Gäste im Hotel Orient?
Die lassen sich überhaupt nicht kategorisieren. Wir haben alte Ehepaare und frisch Verliebte genauso wie Affären und Liebschaften aller Art.
- Worauf sind Sie besonders stolz?
Ich bin sehr dankbar und glücklich, weil ich alle meine Berufe liebe. Ich bin aus Überzeugung Nachgastronom, Hotelier und habe auch eine Firma für Detektei-Arbeit und Personenschutz mit einigen Kameraden aus dem Militär. Was mich sehr stolz macht, dass ich sehr zeitlose analoge Betriebe habe. Gerade in der heutigen Welt wird alles digitalisiert und es entstehen ganz neue Sparten und Auswüchse. Ich persönlich bin kein Fan der Smartphones und Social Media. Ich habe hier zum Glück sowohl mit der Eden Bar als auch mit dem Hotel Orient Betriebe, die man nicht digitalisieren kann.
- Was wünschen Sie sich für die Zukunft im Hinblick auf das Unternehmen?
Ich arbeite daran, dass die Zeit im Hotel Orient und in der Eden Bar stehen bleibt und dass es meine Kinder und dann meine Enkelkinder weiterführen. Es sollen gerade in unserer schnelllebigen Zeit Orte der Beständigkeit und Orte der Unterhaltung bleiben. Es soll alles genauso bleiben wie die letzten 20 Jahre, seit ich das Hotel betreibe. Wir haben zwar trotz der Einzigartigkeit der Betriebe einige Pläne diese beiden Konzepte nach New York oder Singapur zu expandieren. Mir berichten immer wieder Gäste, sie hätten sowas wie die Eden Bar oder das Hotel Orient noch nie gesehen und hätten es gerne in ihrer Stadt. Momentan bin ich dabei, so etwas zu planen
Öffnungszeiten
- Mo:
- 23:00-22:30 Uhr
- Di:
- 23:00-22:30 Uhr
- Mi:
- 23:00-22:30 Uhr
- Do:
- 23:00-22:30 Uhr
- Fr:
- 23:00-22:30 Uhr
- Sa:
- 23:00-22:30 Uhr
- So:
- 23:00-22:30 Uhr