20. bis 23. Bezirk , News

Grätzl-trends: Der Schlingermarkt

Am besten lässt sich der Schlingermarkt, wie der Floridsdorfer Markt meist genannt wird, bei einem Spaziergang zwischen den verschiedenen, gut sortierten Marktständen erleben. In den letzten Jahren hat sich hier viel getan, was den mittlerweile einzigen Wiener Markt jenseits der Donau aus dem Dornröschenschlaf erwachen lässt. Nebelduschen bringen Abkühlung im Sommer, Veranstaltungen wie Lesungen, Aktionstage, Spiele-Nachmittage, Theateraufführungen, gemeinsames Kochen u.v.m. locken Menschen aller Altersgruppen an. Damit das Areal ein lebendiges Zentrum für das Grätzl ist und bleibt, hat die Bezirksvertretung Floridsdorf ein Leitbild beschlossen, gemeinsam mit Geschäftstreibenden und Institutionen wird an verschiedenen Maßnahmen für das Viertel gearbeitet. Von der Gebietsbetreuung Stadterneuerung wurde parallel dazu eine digitale Plattform (www.leben-am-schlingermarkt.at) entwickelt, die über alle Aktivitäten, Veranstaltungen und Projekte rund um den Schlingermarkt informiert. Wir haben bei Lisa Vasak von der Gebietsbetreuung nachgefragt:

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© GB

Welche Informationen rund um den Schlingermarkt sind besonders gefragt?

Natürlich wollen viele Leute wissen, welches Angebot es im Marktviertel gibt. Auf unserer Website oder in der Wiener Märkte App bekommt man einen guten Überblick; ob Gemüsehändler, Stoffgeschäft, Schuster, Friseur, Fahrradwerkstatt oder Blumenladen - es gibt im Viertel fast alles. Auf der Facebook-Seite "Unser Schlingermarkt Grätzl“ berichten Geschäftsleute über ihr Angebot und über neue Stände. Aber auch Themen wie Sitzgelegenheiten, Parkplätze, Beschattung, Urban Gardening oder Veranstaltungen interessieren die Menschen. Manche kommen auch mit konkreten Ideen für das Viertel zu uns ins Stadtteilbüro, die wir gerne aufgreifen.

Welche Veranstaltungen werden besonders gut angenommen?
Unsere kostenlosen Kochveranstaltungen, bei denen Besucherinnen und Besucher mit frischen Zutaten vom Markt tolle Gerichte zaubern, sind äußerst populär! Bei Marktführungen berichten wir über die aktuellen Entwicklungen im Marktviertel und die Standlerinnen und Standler geben ihren echten Floridsdorfer Schmäh zum Besten, da wird immer viel gelacht. Besonders beliebt sind natürlich unsere Veranstaltungen für Kinder. Das Marktamt organisiert Events wie das Marktkino oder Konzerte, die viel Publikum anlocken. Und die Marktleute selbst sorgen mit Faschingsfesten, Osterhasen-Auftritt und Live-Musik immer wieder für reges Treiben.

Wie kann man sich ihre Zusammenarbeit mit den Marktleuten vorstellen? Haben Sie ein Beispiel dafür?
Die Standbetreiberinnen und Standbetreiber sollen und wollen ihren Markt mitgestalten. 2019 wurde das Projekt "Wir bringen Farbe in den Schlingermarkt" geboren: Die Geschäftsleute verpassten ihren Ständen mit Farbe, die Bezirk und Marktamt bereitstellten, einen frischen Anstrich. Fast alle haben sich an der gemeinsamen Aktion beteiligt.

Für ihre Rubrik „Menschen im Porträt“ stellen sie auf der Website Leute aus dem Marktviertel vor. Welches Porträt war für Sie besonders spannend in letzter Zeit?
Alle Leute, die wir porträtieren, sind liebenswert! Speziell ist wohl das Porträt des Fleischhändlers Andi Traxler. Er ist ein lebendes Lexikon, was Zubereitung, Zuchtbedingungen und Haltbarkeit von Fleisch betrifft, und er ist bekannt im ganzen Viertel für sein Lachen… Manchmal, wenn er dazukommt, spielt Herr Traxler Tuba in seinem Marktstand. Seine spontanen Konzerte geben dem Markt ein ganz besonderes Flair!

Werden künstlerische Initiativen gut angenommen? Hatten Sie ein besonders gelungenes Projekt in letzter Zeit dabei?
Seit etwa zwei Jahren entsteht im Marktviertel eine Initiative, die sich "Kulturankerzentrum Schlingermarkt" nennt. In vier Räumlichkeiten sind Künstlerinnen und Künstler mit ihren Ateliers und Ausstellungsräumen eingezogen. Lichtinstallationen, Siebdruck-Workshops und Tanzperformances sind etwas ganz Neues in Floridsdorf, allmählich spricht sich aber herum, was hier Spannendes passiert. Eines unserer Lieblingsprojekte war eine Ausstellung der Fotografin Franzi Kreis in einem der Marktstände - eine ganz besondere Location für eine Ausstellung.

Wenn Sie jemand um Rat für einen ersten Besuch am Schlingermarkt fragt - was würden Sie empfehlen, was darf man nicht versäumen?
Nützen Sie einen sonnigen Samstagmorgen für einen Ausflug zum Schlingermarkt: Der Bauernmarkt mit seinen vielen Schmankerln und Spezialitäten wird Sie überraschen. Reden Sie mit den Standlerinnen und Standlern und lassen Sie sich die Herkunft der Waren erklären - viele kommen direkt vom Bauernhof. Kaufen Sie sich einen Kaffee, ein Kipferl und einen Apfel, den Sie am Brunnen waschen, und genießen Sie auf einem Bankerl Ihr Frühstück mit Blick auf das Treiben und den wunderschönen Schlingerhof.

Schlingermarkt
Brünner Straße 34 - 38
1210 Wien

www.leben-am-schlingermarkt.at
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