© Severin Wurnig
Wir haben die neue Niederlassung besucht und mit Geschäftsführerin Gabriela Sonnleitner, die das Haus leitet, ein Interview geführt:
Das neue magdas Hotel im ehemaligen Priesterwohnheim ist seinem Einrichtungs-Konzept treu geblieben: Upcycling, Nachhaltigkeit und Re-use in Kombination mit Neuem. Können Sie mir ein paar Beispiele dafür nennen, die die neue Niederlassung prägen?
Der Großteil der Tische wurde aus den ehemaligen Einbauschränken des Priesterwohnheims gemacht. Die Holzverkleidung der Bar war früher ein Beichtstuhl. Viele der Lampen stammen aus dem Haus, wurden gereinigt und wieder in Stand gesetzt. Die Schuster-Sessel aus dem Hotel im Prater haben wir renovieren lassen und mitgenommen. Die ehemalige Rezeption wurde ebenso renoviert und in die Bar integriert… und viele andere Dinge verwenden wir weiter oder haben für sie eine neue Verwendung gefunden.
© Julia Geiter Wie wird das neue magdas wahrgenommen, fühlen sich die Gäste von Ihrem Konzept angesprochen und was kommt besonders gut an? Ist die Auslastung zufriedenstellend?
Wir haben bereits eine sehr gute Auslastung, obwohl wir erst vor kurzem eröffnet haben, an den Adventwochenenden und zu Silvester waren wir ausgebucht. Wir bekommen sehr viel gutes Feedback von den Gästen. Wir hören, sie empfinden das Hotel als sehr kreativ und gemütlich, die Zimmer seien angenehm und liebevoll gestaltet. Insgesamt haben wir das Gefühl, die Gäste fühlen sich sehr wohl. Gelobt werden auch die Freundlichkeit und gute Laune unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das freut uns natürlich sehr.
Die Küche im magdas Lokal ist regional, großteils bio ausgerichtet, es wird nur wenig Fleisch verarbeitet. Wie kommen die Speisen bei den Gästen an? Gibt es bereits Stammgäste aus dem Grätzl? Oder essen hauptsächlich Hotelgäste im Lokal?
Wir konnten das magdas Lokal in kürzester Zeit gut positionieren. Zum Wochenend-Frühstück kommen viele ehemalige Gäste aus dem Prater, aber natürlich auch Menschen aus der Nachbarschaft. Viele Firmen und Anrainerinnen und Anrainer kommen regelmäßig zum Mittagessen, wir hatten einige Firmen-Weihnachtsfeiern. Auch unsere Seminarräumlichkeiten finden guten Anklang. Wer immer die Räume besichtigt, bucht gleich. Darauf sind wir sehr stolz!
Im Zuge der Vorbereitungsarbeiten war von Verbesserungen für das Grätzl rund um das neue magdas zu hören, es gibt auch eine Bürger:innen-Initiative für mehr Grün und für die Beruhigung des Verkehrs. Hat sich diesbezüglich etwas getan?
Wir haben unseren Parkplatz zu einem Garten umgestaltet und die Grätzlinitiative der Krummgasse möchte aus dem angrenzenden Straßenzug eine Grätzloase machen. Was ich höre, sind die Bezirksverantwortlichen sehr aufgeschlossen und ich bin zuversichtlich, dass es in dieser Gegend bald noch mehr Grün geben wird.
Können Sie mir ihr Social-Business-Prinzip beschreiben und gibt es bereits Abgängerinnen und Abgänger, die durch eine Lehre bei magdas eine Folge-Beschäftigung gefunden haben?
magdas möchte mit wirtschaftlichen Mitteln dazu beitragen, ein soziales Problem zu lösen. Unser Ziel ist es, die Potenziale von Menschen mit Fluchthintergrund sichtbar zu machen und ihnen eine Chance am Arbeitsmarkt zu geben. Wir fokussieren uns auf die Lehrlingsausbildung für ehemalige Flüchtlinge. 2022 haben fünf Lehrlinge ihre Lehre bei uns beendet und alle haben sofort einen Arbeitsplatz gefunden.
Gegenüber vom neuen magdas wurde ein ehemaliges Bürohaus aus den Siebzigerjahren in den coolen Coworking-Hub Myhive umgebaut. Wirken sich dieses und das magdas positiv auf das Grätzl-Leben aus?
Ja, und es ist genial, einen Co-Working-Space als Nachbarn zu haben. Einige Mieterinnen und Mieter des Hubs essen regelmäßig zu Mittag bei uns, und auch darüber hinaus könnte es in Zukunft Kooperationen geben.
magdas Hotel & Lokal
Ungargasse 38
1030 Wien
magdas-hotel.at/de/vienna-city