Einst Weingut, heute bunte Einkaufsmeile
Wohl kaum eine andere Einkaufsstraße in Wien ist bunter und vielfältiger als die Mariahilferstraße. Was jedoch die wenigsten wissen: Sie wurde, neben der Gumpendorferstraße, hochwassersicher angelegt und deshalb von den Römern nach Westen als Lastenstraße verwendet. Im Mittelalter erkannte man schnell die gute Lage und das Potential der ehemaligen Dorfstraße, was dazu führte, dass sich bald ausgedehnte Weinkulturen dort entwickelten. Das berühmteste Weinbaugebiet zu dieser Zeit hieß „Im Schöff“ – dieses reichte etwa von der Mariahilferstraße bis zur heutigen Windmühlgasse 10. In dieser Zeit entwickelte sich auch das Theobaldkloster.
Im 17. Jahrhundert kam es schließlich dazu, dass sich immer mehr Handwerker und Gewerbetreibende an der einst noch dörflichen Mariahilferstraße ansiedelten. Anfang des 19. Jahrhunderts bekam sie schließlich als erste Vorstadt eine öffentliche Beleuchtung und durch die Industrialisierung entwickelten sich dort langsam die ersten Kaufhäuser. Der Grundstein zur florierenden Einkaufsmeile wurde gelegt.
Florierende Einkaufsstraße
Gut zu wissen: Bevor die Mariahilferstraße ihren heutigen Namen bekam, trug sie Straßenbezeichnungen, die wir auch heute noch in der Hauptstadt finden. So war sie bis 1897 bekannt als Laimgrubner Hauptstraße, Mariahilfer Hauptstraße, Fünfhauser Hauptstraße, Schönbrunner- und Penzinger Straße. Bildquellen: ÖNB (www.bildarchivaustria.at), ÖNB/Lobinger, ÖNB/Rübelt