Das Café Sperl wurde 1880 gegründet und avancierte bald zum beliebten Treffpunkt für Künstler, Literaten und Architekten seiner Zeit. Die kuriose Mischung bestand etwa aus Komponist Franz Lehár und Architekt Joseph Maria Olbrich, aus Maler Adolf Karpellus und sogar dem Chef des Generalstabs der österreichisch-ungarischen Armee Franz Conrad von Hötzendorf. Sogar Erzherzog Karl Ferdinand zählte zu den Stammgästen, die das „Sperl“ regelmäßig aufsuchten. Aufgrund seiner Nähe zum Raimundtheater und dem Theater an der Wien war es auch Ort des Sehens und Gesehen-Werdens für viele Schauspieler: Publikumslieblinge wie Joseph Lewinsky und Alexander Girardi gingen hier aus und ein.
Buntes PublikumFreilich mögen viele dieser Namen den jungen Gästen des Café Sperl nichts mehr sagen. Sie schätzen vor allem die einzigartige Atmosphäre des Kaffeehauses, dem ein Hauch Kultur und Geschichte anhaftet. Zwischen dem klassischem Wiener Kaffeehausdekor mit Gold, Stuck und Samt trifft man auf ganz unterschiedliche Typen: Studenten der Akademie der Bildenden Künste diskutieren über neueste Ausstellungen ihrer Lieblingskünstler, daneben sitzen Geschäftsleute zum Business-Lunch und im hinteren Teil des Lokals spielen zwei Männer Billiard, der dritte liest eine der vielen Zeitungen, die im Sperl verfügbar sind.
Das Café Sperl hat also in all den Jahren nichts an Charme und Vielfalt verloren. Verstaubt ist es aber keinesfalls, sondern ein Juwel der Wiener Kaffeehauskultur. Unser Tipp: Unbedingt ein Stück der hauseigenen Sperltorte probieren! Kontaktdaten
Café Sperl
Gumpendorferstraße 11
1060 Wien
Telefon: 01 586 41 58
Website: http://www.cafesperl.at/