„Ordo Servorum Mariä“
Früher war das Gebiet stark von der Donau geprägt, die praktisch mitten durch die Stadt floss. Mehrere Seitenarme des damals unregulierten Flusses teilten das Gelände in Inseln. Dadurch war der Großteil der Bevölkerung wirtschaftlich vom Fischfang und der Schifffahrt abhängig. Erst durch die Regulierung der Donau entwickelte sich das Viertel zu seiner heutigen Pracht.
Als Zentrum des Grätzls kann die im 17. Jahrhundert errichtete Servitenkirche angesehen werden. Ihr prachtvoller barocker Sakralbau wurde schon von vielen bewundert und wurde zum architektonischen Vorbild zahlreicher später erbauter Barockkirchen. Nicht umsonst zählt die Servitenkirche zu den kulturhistorisch bedeutendsten Vorstadtkirchen Wiens. Diese gilt auch als Namensgeber für das umliegende Gebiet.
Französisches Flair im Servitenviertel
Während der letzten Jahrhunderte ließen sich immer mehr Bewohner französischer Herkunft rund um das Servitenviertel nieder. Sie eröffneten Geschäfte und boten verschiedenste Dienstleistungen an. Hierdurch entwickelte sich im „petit Montmartre“ Servitenviertel ein ganz besonderes Flair. Nur wenige Gehminuten entfernt befindet sich die Porzellangasse. Einst beherbergte sie eine große staatliche Porzellanmanufaktur und war außerdem ein wichtiger Straßenzug der ehemaligen Vorstadt.