Über uns

Historisches & Persönlichkeiten

Der 9. Bezirk verfügt über viele Nobelpreisträger, da die Spitäler mit den Kliniken und Instituten Forschungszentren bildeten. Einige Beispiele für Nobelpreisträger sind: 

Robert Barany (1876–1930) erhielt den Nobelpreis für Physiologie und Medizin 1916 wegen seiner Forschungsarbeit über Bedeutung und Wirkung des Bogengangapparates des Ohres.
Alfred Hermann Fried (1864–1921) erhielt 1911 den Friedensnobelpreis.
Erwin Schrödinger (1887–1961) erhielt 1933 den Nobelpreis für Physik.

Sigmund Freud (1856–1939) ist einer von vielen berühmten Ärzten, die am Alsergrund wirkten. Freud war Neurologe mit besonderem Interesse an der Erforschung des Nervensystems. Ab 1891 arbeitete Freud in der Berggasse 19. Herausragende wissenschaftliche Werke entstanden in dieser Zeit, wie beispielsweise die Traumdeutung. Ab 1902 traf man sich Mittwoch abends in der Ordination Freuds, daraus entstand der älteste wissenschaftliche Verband von Psychoanalytikern. Die Lehren von Freuds Psychoanalyse werden als Fundament der modernen Tiefenpsychologie und Psychotherapie angesehen.
In der Berggasse 19 ist heute die Sigmund-Freud-Gedenkstätte untergebracht. Hier wirkte der große Arzt bis zu seiner Emigration nach England 1938. Eine am Haus angebrachte Gedenktafel erinnert daran. 1971 wurde Freuds Ordination und Wohnung zu einem Museum umgestaltet.
 

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Gebäude & Stätten
Im 9. Bezirk verbindet die Strudelhofstiege die Strudlhofgasse und die Liechtensteinstraße. Sie wurde nach einem Entwurf von Johann Theodor Jaeger aus Mannersdorfer Kalkstein erbaut. Am 29. November 1910 wurde sie zur Benützung freigegeben. 1984 wurde die Strudlhofstiege renoviert.


Die Anlage wird von einem zweigeteilten Beckenwandbrunnen geschmückt. Das obere Becken besitzt eine Kopfmaske als Wasserspeier an der Stiegenwand. Auf dem ersten Treppenabsatz befindet sich eine mosaikverkleidete Nische mit einem Fischmaul als Wasserspeier.


Die Strudlhofstiege erinnert an den Hof- und Kammermaler Peter von Strudel. Er wurde um 1660 in Cles (Trentino, Italien) geboren und starb am 4. Oktober 1714 in Wien. Er errichtete 1690 den Strudelhof und wurde später zum Direktor der Kunstakademie gewählt. Sein Werk als Bildhauer und Maler bildet in Österreich den Übergang zum Hochbarock.

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Weltbekannt wurde die Stiege aber durch den Roman von Heimito von Doderer "Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre" (1951) die folgenden, den Charakter dieses Gebäudes schön beschreibenden Verse:

Wenn die Blätter auf den Stufen liegen
herbstlich atmet aus den alten Stiegen
was vor Zeiten über sie gegangen.
Mond darin sich zweie dicht umfangen
hielten, leichte Schuh und schwere Tritte,
die bemooste Vase in der Mitte
überdauert Jahre zwischen Kriegen.
Viel ist hingesunken uns zur Trauer
und das Schöne zeigt die kleinste Dauer.
(aus: Kurt Sommer (Hg): Wien poetisch. Wien 1987, S. 106).

Die Roßauer Kaserne wurde im Anschluss an das Revolutionsjahr 1848 konzipiert. Es galt jetzt nicht mehr Anstürme und Belagerungen von außen abzuhalten, sondern Volksaufstände in den Griff zu kriegen. Aus diesem Grund entschloss man sich dazu, ein Dreieck an Festungen zu erbauen. Als Eckpfeiler wurde im Alsergrund die Kronprinz-Rudolf-Kaserne erbaut (die anderen beiden Gebäude sind die Franz-Josephs-Kaserne, die 1898 abgetragen wurde, und das Arsenal). Errichtet wurde die Kaserne in den Jahren 1865–1869 als Verteidigungskaserne als Rohziegelbau im Windsorstil. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kaserne der Wiener Polizei übergeben.

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Der Servitenorden erhielt 1638 die Erlaubnis, in der Roßau ein Kloster zu errichten. Mit dem Bau des Klosters wurde 1646 und mit dem Bau der Kirche 1651 begonnen. Es handelt sich um eine Frühbarockkirche. In der Servitenkirche Maria Verkündigung ist rechts vom Hochaltar das Galgenkreuz zu sehen, ein Kreuz aus dem 15. Jh., das früher an der öffentlichen Hinrichtungsstelle auf dem Rabenstein aufgestellt war. Die Kirche beherbergte einst auch die „Tandelmuttergottes“, ein hölzernes Brustbild der Maria auf der Mondsichel, das sich auf einem Seitenaltar gegenüber der Peregrini-Kapelle befand und heute leider nicht mehr erhalten ist. Das Brustbild wurde 1683 nach Abzug der Türken mit Brandmalen in einem Schutthaufen der Roßau gefunden und sehr bald als Patronin des im 9. Bezirk abgehaltenen Tandelmarktes und als Helferin der Dienstboten verehrt.

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GARTENPALAIS Liechtenstein
Das Palais wurde nach der 2. Türkenbelagerung, nach stärkerer Verbauung der Vorstädte, im Auftrag von Hans Adam Fürst Liechtenstein nach Plänen von Domenico Martinelli 1691-1711 in der Roßau errichtet und zählt zu den schönsten Barockbauwerken Wiens. Die strenge Gliederung, die kühle Einfachheit der Wirkung und die imposanten Ausmaße können den fremden Zug der italienischen Architektur nicht verleugnen. Durch ein klassizistisches Portal von Joseph Kornhäusel gelangt man in einen Ehrenhof. Die Aufschrift "Der Kunst, den Künstlern, Joh. Fürst von Liechtenstein" erinnert an die berühmte Gemäldegalerie, die sich bis 1945 im Palais befand. An der Innenseite des Torbaues kündet die Inschrift "Der Natur und ihren Verehrern" den Gartenbesuchern von der Öffnung des Gartens für die Öffentlichkeit im Jahr 1814. Auf den Vordertrakten der Seitengebäude Figuren von Giovanni Giuliani (Venedig 1663 - 5. September 1744 Heiligenkreuz/NÖ), 1707-1709. Die Eckgruppen zeigen unter anderem Allegorien der Weltteile. Von der freskengeschmückten Durchfahrtshalle des Palais führen Marmorprachttreppen in das erste Stockwerk. An der künstlerischen Ausstattung war Johann Michael Rottmayr beteiligt (1704-1706). Das bedeutendste Werk stammt von dem Austro-Italiener Andrea Pozzo: die Ausmalung des Festsaals. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Palais vorübergehend dem österreichischen Bauzentrum überlassen und beherbergte das "Museum moderner Kunst". Die Renovierung des Palais wurde aus Mitteln der Altstadterhaltung des Kulturamts der Stadt Wien gefördert. Im Park befindet sich ein Zierbrunnen mit der Figurengruppe "Nymphe mit Kind" von Franz Zauner (um 1795). Vor dem Palais steht die Bronzestatue Raffaelo Santis von Ernst Hähnel.

Museum moderner Kunst
1979 bezogen; neben Werken der Moderne (von Klimt, Schiele, Kokoschka etc.) Aktuelles der zeitgenössischen Kunst.

Die weitere Nutzung sah/ sieht folgendermaßen aus:
2001–2003 Die Wiedergeburt eines fürstlichen Palais Anfang 2001 wurde das Projekt der grundlegenden Sanierung des GARTENPALAIS Liechtenstein in Angriff genommen mit dem Ziel einer Wiedereröffnung des Hauses als Liechtenstein Museum, in dem der Öffentlichkeit wesentliche Teile der Fürstlichen Sammlungen präsentiert werden sollten. Die gesamte künstlerische Ausstattung des Hauses, allen voran die Deckengemälde Franceschinis und Belluccis, die Fresken Pozzos und Rottmayrs sowie der gesamte Deckenstuck Bussis, wurden einer sorgfältigen Restaurierung nach strengsten denkmalpflegerischen Richtlinien unterzogen, wobei besonderer Wert darauf gelegt wurde, unter Bewahrung der noch vorhandenen originalen Patina ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen. 2004 bis 2011 beheimatete das GARTENPALAIS Liechtenstein das Liechtenstein Museum.
2012: NEUES KONZEPT FÜR DAS PALAIS LIECHTENSTEIN Seit Jänner 2012 geht man im Palais Liechtenstein neue Wege: Der Museumsbetrieb in der bisherigen Form mit fixen Öffnungszeiten wurde eingestellt, der Fokus liegt auf der Vermietung der Prunkräume für hochkarätige Veranstaltungen und auf gebuchten Führungen durch die Glanzstücke der Fürstlichen Sammlungen, die nach wie vor im GARTENPALAIS beheimatet sind. Die neu gegründete Palais Liechtenstein GmbH ist neue Dachmarke für das GARTENPALAIS und das STADTPALAIS Liechtenstein. Die prunkvollen Räumlichkeiten in beiden Palais können für außergewöhnliche und vielfältige Veranstaltungen gebucht werden: von Cocktailempfängen über Galadiners, Konzerte, Hochzeiten, Vorträge bis hin zu Firmenpräsentationen oder Seminaren.
 
Einst & Jetzt
Wiener Porzellanmanufaktur

Wien 2, Augartenpalais, Obere Augartenstraße; 1718 gründete der Claudius Innocentius Du Paquier in der Roßau eine kleine Fabrik zur Porzellanherstellung (Liechtensteinstraße, ab 1721 im Breunerschen GARTENPALAIS). 1744 übernahm Maria Theresia die Manufaktur (Porzellangasse 51, bis zum heutigen Julius-Tandler-Platz reichend). 1864 musste die Fabrik aufgrund der starken böhmischen Konkurrenz geschlossen werden. 1923 wurde sie dann im Augarten wiederbegründet.

In der Roßau gelegene Hinrichtungstätte (auch "Wiener Hochgericht"), zunächst 1311 und 1488 erwähnt; es wurden Strafen wie Erhängen, Rädern, Köpfen und Brandmarken vollzogen. Am 25. 8. 1786 begann man mit dem Abbruch, doch wurde 1818 der Galgen neu errichtet, da hier der Räuberhauptmann Grasel erhängt wurde. 1850 wurde der Rabenstein neuerlich abgetragen.

Wiener Hinrichtungsstätten:
1) Am Tabor: Vollstreckungsort für Ertränkungen.
2) Gänseweide: Todesstrafe durch Verbrennen (von Karl VI. 1733 abgeschafft).
3) Am Hof: Vollstreckung durch Vierteilen und Köpfen.
4) Schweinemarkt (1, Lobkowitzplatz)
5) Rabenstein: Hängen, Schwert oder Räderkreuz.
6) Wienerberg
7) Landesgericht 1 (8, Landesgerichtsstraße 9A-11)
8) Erdberger Lände: für Militärpersonen.
9) Sonstige: Graben, Ratsstube des (alten) Rathauses, während der Türkenbelagerungen an verschiedenen Plätzen der Stadt Galgen aufgestellt, Stadtgraben (standrechtliche Erschießungen, etwa 1848).
 
Schlickpalais
An der Stelle, an der sich bis 1850 die Wiener Blutgerichtsstätte, der "Rabenstein", befunden hatte, ließ sich der Reitergeneral Franz Heinrich Reichsgraf v. Schlick zu Bassano und Weißkirchen möglicherweise nach Plänen von Carl Tietz 1856-1858 ein Mietpalais erbauen, das in der damals erst lückenhaft verbauten Straße ungemein kühn gewirkt haben muss. Die Ecke wurde als Rundturm ausgebildet, ein im Wohnbau des reifen Historismus beliebtes Architekturmotiv von besonderer Ausdrucksstärke. Die Eingangshalle schmücken militärische Embleme.

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